13. Juni 2025

Wunderkinder: Hochbegabung erkennen, fördern und integrieren

Hochbegabung wird in der Regel durch einen Intelligenzquotienten (IQ) von 130 oder höher definiert. Etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung erreichen diesen Wert. Anzeichen für Hochbegabung können bereits im Vorschulalter auftreten, darunter ein außergewöhnlich großer Wortschatz, frühes Interesse an Zahlen und Buchstaben sowie ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn. Typischerweise beginnen Psychologen, Hochbegabung ab einem Alter von etwa vier bis fünf Jahren zu testen. ​

Die Diagnose erfolgt meist durch standardisierte IQ-Tests, die von Psychologen durchgeführt werden. Diese Tests können ab dem Alter von vier bis fünf Jahren eingesetzt werden, wobei die Ergebnisse bei jüngeren Kindern weniger stabil sind. Die Kosten für solche Tests liegen zwischen 350 und 600 Euro. In der Regel übernimmt die Krankenkasse die Kosten nur, wenn bereits Auffälligkeiten in Institutionen festgestellt wurden. ​

Hochbegabte Kinder benötigen eine Umgebung, die ihre intellektuellen Bedürfnisse berücksichtigt. Ohne angemessene Förderung können sie sich unterfordert fühlen, was zu Verhaltensauffälligkeiten oder psychosomatischen Beschwerden führen kann. Fördermaßnahmen umfassen:

  • Akzeleration: Vorzeitige Einschulung oder Überspringen von Klassen.​
  • Enrichment: Zusätzliche Lernangebote wie Projektarbeiten oder Wettbewerbe.​
  • Spezialisierte Schulen: Einrichtungen mit spezifischen Förderprogrammen für Hochbegabte

In Österreich beispielsweise erfolgt die Begabungs- und Begabtenförderung geschlechtersensibel und unabhängig von der Erstsprache sowie von Herkunft und Bildungshintergrund der Eltern. ​

Die Kosten für Fördermaßnahmen können variieren. Während einige Programme staatlich finanziert sind, müssen Eltern in anderen Fällen für Tests oder spezielle Schulen selbst aufkommen. In Deutschland beispielsweise gelten Aufwendungen für den Privatschulbesuch eines hochbegabten Kindes nicht als außergewöhnliche Belastungen und sind daher steuerlich nicht absetzbar. 

Nicht alle hochbegabten Kinder besuchen spezielle Schulen. Viele bleiben in der Regelschule, was sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich bringt. Während der Umgang mit Gleichaltrigen die soziale Entwicklung fördern kann, besteht die Gefahr der Unterforderung. Lehrer und Eltern sollten daher gemeinsam individuelle Förderpläne entwickeln, um den Bedürfnissen des Kindes gerecht zu werden. ​

Hochbegabung ist eine besondere Gabe, die früh erkannt und entsprechend gefördert werden sollte. Mit der richtigen Unterstützung können hochbegabte Kinder ihr volles Potenzial entfalten und sowohl in spezialisierten als auch in regulären Bildungseinrichtungen erfolgreich sein.