22. Januar 2025

Vorsorgeuntersuchungen: Ein wichtiger Schritt für die Gesundheit

Vorsorgeuntersuchungen spielen eine zentrale Rolle für die frühzeitige Erkennung von Krankheiten und die Erhaltung der Gesundheit. Doch trotz ihrer Bedeutung nehmen viele Menschen diese Angebote nicht wahr. Besonders bei Männern bleibt das Thema Vorsorge häufig ein Tabu – insbesondere die Prostatauntersuchung. Während Frauen bei Gesundheitsuntersuchungen wie Mammografie oder dem Pap-Test oft regelmäßiger agieren, zeigt sich bei Männern ein Nachholbedarf.

Vorsorgeuntersuchungen bei Frauen

Frauen haben bereits frühzeitig einen klar strukturierten Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen. Gynäkologische Vorsorge wie der jährliche Pap-Test dient dazu, Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen. Ab einem Alter von 50 Jahren kommen Mammografien zur Früherkennung von Brustkrebs hinzu.

Die Hemmschwelle, diese Untersuchungen in Anspruch zu nehmen, ist bei Frauen oft geringer, da sie von jungen Jahren an den regelmäßigen Besuch beim Frauenarzt gewohnt sind. Dennoch gibt es auch bei Frauen Tabus. Themen wie die Untersuchung der Eierstöcke oder hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren werden häufig nur ungern angesprochen.

Vorsorgeuntersuchungen bei Männern

Bei Männern gestaltet sich der Zugang zur Vorsorge oft schwieriger. Viele ignorieren Routineuntersuchungen, sei es aus Unwissenheit, Scham oder der Überzeugung, gesund zu sein. Besonders die Prostatauntersuchung wird oft gemieden, da sie als unangenehm empfunden wird.

Ab dem Alter von 45 Jahren wird Männern empfohlen, die Prostata regelmäßig untersuchen zu lassen, um Erkrankungen wie Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland, doch die Vorsorgeuntersuchung wird von vielen immer noch als unnötig abgetan. Die Untersuchung, die eine Tastuntersuchung des Enddarms oder einen PSA-Test umfasst, dauert nur wenige Minuten, doch der psychologische Widerstand ist bei vielen Männern groß.

Tabus brechen und aufklären

Das Tabu um die Prostatauntersuchung hat tieferliegende Gründe. Oft fehlt es an Aufklärung darüber, wie unkompliziert und schnell die Untersuchung abläuft. Auch das Bild von Männlichkeit spielt eine Rolle, da manche Männer eine solche Untersuchung als Schwäche empfinden.

Aufklärungskampagnen und prominente Vorbilder können dazu beitragen, das Thema zu enttabuisieren. Die Botschaft, dass Vorsorge ein Akt der Stärke und Selbstfürsorge ist, könnte dabei helfen, die Wahrnehmung zu verändern.

Vorsorgeuntersuchungen können Leben retten. Ob es sich um die Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen oder Prostatakrebs bei Männern handelt – je früher eine Krankheit erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Doch Vorsorge ist nicht nur auf Geschlechtsunterschiede beschränkt. Regelmäßige Untersuchungen wie Blutdruckmessungen, Cholesterintests oder Hautkrebs-Screenings sind für beide Geschlechter essenziell.

Der wichtigste Schritt ist, das Thema Vorsorge als normalen Teil der Gesundheitsvorsorge zu betrachten. Ärztinnen und Ärzte können hierbei eine Schlüsselrolle spielen, indem sie aktiv auf ihre Patientinnen und Patienten zugehen und sie über die Relevanz und den Ablauf der Untersuchungen informieren.

Wer regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt, investiert in seine Gesundheit und Lebensqualität. Und dabei gilt: Jeder Schritt zählt, unabhängig vom Geschlecht oder etwaigen Tabus. Proaktive Gesundheitsvorsorge ist ein Zeichen von Selbstverantwortung und sollte für alle ein selbstverständlicher Teil des Lebens werden.