16. Januar 2025

Stephen Gately: Boyband-Idol, LGBTQ+-Vorbild und eine Legende, die zu früh ging

Stephen Gately war ein irischer Sänger, Schauspieler und Mitglied der erfolgreichen Boyband Boyzone. Mit seiner charismatischen Stimme und einnehmenden Persönlichkeit begeisterte er in den 1990er Jahren Millionen von Fans weltweit. Doch Stephen Gately wurde nicht nur als Sänger berühmt, sondern auch als einer der ersten Popstars, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekannten, was ihn zu einem LGBTQ+-Vorreiter in der Musikindustrie machte. Sein plötzlicher Tod im Jahr 2009 erschütterte die Musikwelt und ließ eine Lücke zurück, die bis heute spürbar ist.

Stephen Patrick David Gately wurde am 17. März 1976 in Dublin, Irland, geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Schon früh zeigte sich sein musikalisches Talent, und 1993 wurde er bei einem Casting von Boyzone-Manager Louis Walsh für die Band ausgewählt. Zusammen mit Ronan Keating, Keith Duffy, Mikey Graham und Shane Lynch bildete er die irische Boyband, die rasch zu einem internationalen Phänomen wurde. Mit Hits wie No Matter What, Love Me for a Reason und Words erlangte Boyzone weltweite Bekanntheit und landete in den 90er Jahren zahlreiche Nummer-eins-Hits in Großbritannien und Europa. Die Band verkaufte über 25 Millionen Alben und wurde für ihre gefühlvollen Balladen und Pop-Songs geliebt.

Im Jahr 1999 wagte Stephen Gately einen mutigen Schritt und bekannte sich öffentlich zu seiner Homosexualität. Er wurde damit zu einem der ersten Mitglieder einer Boyband, die sich in der Öffentlichkeit outeten, was in der damaligen Zeit noch als riskant galt. Mit Unterstützung seiner Bandkollegen und seiner Familie stellte sich Stephen den möglichen Konsequenzen und erklärte, dass er sich nicht länger verstecken wolle. Sein Coming-out sorgte weltweit für Schlagzeilen, wurde aber von seinen Fans und der Musikindustrie positiv aufgenommen. Diese Entscheidung inspirierte unzählige junge Menschen, die mit ihrer eigenen Sexualität kämpften, und zeigte, dass auch Popstars ihre Authentizität bewahren können.

Nach seinem Coming-out begann Stephen eine Beziehung mit dem niederländischen Sänger Eloy de Jong, der Mitglied der Boyband Caught in the Act war. Ihre Beziehung war öffentlich bekannt und wurde von der LGBTQ+-Community als Meilenstein wahrgenommen, da homosexuelle Beziehungen in der Popwelt zu dieser Zeit noch selten sichtbar waren. Später heiratete Gately seinen langjährigen Partner Andrew Cowles, mit dem er eine enge und glückliche Beziehung führte. Die beiden waren eine der ersten prominenten homosexuellen Paare, die sich offiziell das Ja-Wort gaben, was ebenfalls als wichtiges Zeichen für mehr Akzeptanz und Gleichberechtigung in der Gesellschaft angesehen wurde.

Im Jahr 2000 entschied sich Boyzone, eine Pause einzulegen, und die Mitglieder gingen ihren eigenen Projekten nach. Stephen Gately startete eine Solokarriere und veröffentlichte das Album New Beginning, das in Großbritannien und Irland erfolgreich war. Zudem probierte er sich als Schauspieler und trat in Musicals wie Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat auf, wo er sein Talent als Bühnendarsteller unter Beweis stellte. Seine Vielseitigkeit und Hingabe zur Kunst machten ihn auch in seiner Solo-Karriere bei seinen Fans sehr beliebt.

Im Jahr 2008 fand eine Wiedervereinigung von Boyzone statt, und die Band startete eine erfolgreiche Tour. Die Fans freuten sich über die Rückkehr der beliebten Gruppe, und Stephen war glücklich, erneut mit seinen Bandkollegen auf der Bühne zu stehen. Doch das Comeback sollte nur von kurzer Dauer sein: Am 10. Oktober 2009 starb Stephen Gately plötzlich im Alter von 33 Jahren während eines Urlaubs auf Mallorca. Sein unerwarteter Tod, der durch ein Lungenödem verursacht wurde, schockierte seine Fans und Freunde. Die Nachricht verbreitete sich weltweit und löste eine Welle der Trauer und Anteilnahme aus. Seine Bandkollegen trauerten öffentlich und widmeten ihm das Lied Gave It All Away, das kurz nach seinem Tod veröffentlicht wurde und in Erinnerung an ihn geschrieben war.

Stephen Gatelys Tod hinterließ eine große Lücke in der Musikwelt und in der LGBTQ+-Community, die ihn als Vorbild und Inspiration schätzte. Er wird nicht nur als talentierter Sänger und Entertainer in Erinnerung bleiben, sondern auch als jemand, der den Mut hatte, sich in einer oft konservativen Branche zu sich selbst zu bekennen. Stephen Gately bleibt ein Symbol für Authentizität, Mut und Offenheit, und seine Musik und sein Vermächtnis leben bis heute in den Herzen seiner Fans weiter.