2. Juli 2025

Pride Month: Bedeutung, Ursprung und die Rolle von Vienna Pride

Der Juni steht weltweit im Zeichen der LGBTQ+-Community. Der sogenannte Pride Month ist eine Zeit des Feierns, Gedenkens und des politischen Engagements. Farbenfrohe Paraden, Informationsveranstaltungen und kulturelle Events setzen in vielen Städten ein starkes Zeichen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Sichtbarkeit. Doch warum fällt der Pride Month auf den Juni, was steckt hinter der Bewegung – und welche Rolle spielt Vienna Pride in Europa?

Die Wahl des Monats Juni geht zurück auf ein zentrales Ereignis der queeren Geschichte: die Stonewall-Aufstände im Juni 1969 in New York City. In der Nacht zum 28. Juni wehrten sich Besucherinnen der Schwulenbar „Stonewall Inn“ erstmals massenhaft gegen willkürliche Polizeirazzien. Angeführt wurde der Aufstand unter anderem von trans Frauen und queeren Aktivistinnen of Color wie Marsha P. Johnson und Sylvia Rivera. Dieses Ereignis markierte den Beginn der modernen LGBTQ+-Bewegung.

Zum Gedenken an diese Aufstände wurde in den Folgejahren der Juni zum Monat des Protests und später zur Feier des queeren Lebens – dem heutigen Pride Month.

Der Pride Month ist mehr als nur eine Feier er ist ein globaler Appell für Menschenrechte, Gleichstellung und Anerkennung. Er steht für:

  • Sichtbarkeit queerer Lebensrealitäten
  • Widerstand gegen Diskriminierung, Gewalt und Ausgrenzung
  • Stärkung von Selbstbewusstsein und Gemeinschaft (→ Pride = Stolz)
  • Solidarität mit all jenen, die in Ländern ohne Rechte oder Schutz leben

Die Regenbogenflagge, entworfen 1978 von Gilbert Baker, symbolisiert diese Vielfalt. Jede Farbe steht für einen Aspekt queerer Identität: z. B. Rot für Leben, Orange für Heilung, Gelb für Sonne.

Die Bewegung hat keine einzelne Gründerperson, sondern entstand aus einem kollektiven Aufstand. Zu den zentralen Figuren zählen:

  • Marsha P. Johnson – schwarze trans Aktivistin, Mitgründerin der Organisation STAR (für obdachlose queere Jugendliche)
  • Sylvia Rivera – ebenfalls trans Aktivistin, kämpfte für Rechte von trans Personen und People of Color
  • Brenda Howard – organisierte die erste Pride Week 1970 und gilt als „Mother of Pride“

Diese Aktivist*innen leisteten den Grundstein für die heutige Pride-Bewegung, die weltweit Millionen mobilisiert.

Vienna Pride ist der größte LGBTQ+-Event Österreichs und zieht jedes Jahr Zehntausende Menschen aus dem In- und Ausland an. Herzstück ist die Regenbogenparade auf der Wiener Ringstraße, die sich durch ihre politische Botschaft und ihren festlichen Charakter auszeichnet.

Was Vienna Pride besonders macht:

  • Politisches Statement: Die Parade geht in die verkehrte Richtung auf der Ringstraße – als Zeichen des Widerstands gegen Unterdrückung.
  • Inklusives Programm: Neben der Parade gibt es ein mehrtägiges Rahmenprogramm mit Vorträgen, Kunst, Diskussionen und Parties.
  • Internationale Vernetzung: Vienna Pride ist Teil der European Pride Organisers Association (EPOA) und war bereits Gastgeber der EuroPride.

Der Pride Month ist ein lebendiges Zeichen dafür, dass queeres Leben sichtbar, politisch und stolz ist – und noch immer für Gleichstellung gekämpft werden muss. Veranstaltungen wie die Vienna Pride machen das in beeindruckender Weise deutlich.

Möchtest du noch mehr zu den Stonewall-Aufständen, zu Vienna Pride 2025 oder zu den Symbolen und Farben der Pride-Flagge wissen?