30. Januar 2025

Miley Cyrus: Vom Disney-Star zum kontroversen Pop-Phänomen

Miley Cyrus gehört zu den wenigen Stars, die es geschafft haben, von einem gefeierten Kinderidol zu einer kontroversen Ikone der Popkultur zu werden. Bekannt wurde sie als Hannah Montana, der Hauptfigur der gleichnamigen Disney-Serie, doch ihr Weg führte sie weit über die heile Welt des Kinderfernsehens hinaus. Heute ist sie nicht nur als Musikerin, sondern auch als Symbol für Provokation, Freiheit und Selbstbestimmung bekannt.

Die Karriere von Miley Cyrus begann mit einem Paukenschlag. Mit nur 13 Jahren wurde sie als Hannah Montana berühmt, einer Teenagerin, die ein Doppelleben als normale Schülerin und internationaler Popstar führt. Die Serie wurde schnell zu einem Phänomen, das sowohl bei Kindern als auch bei Eltern Anklang fand. Mit ihrem fröhlichen Auftreten und den eingängigen Songs wurde Miley Cyrus zum Vorbild für Millionen junger Mädchen. Doch der Erfolg hatte auch seine Schattenseiten: Cyrus wurde früh mit dem Druck konfrontiert, das perfekte Mädchen von nebenan zu verkörpern, während sie selbst in einer Phase der persönlichen und künstlerischen Selbstfindung steckte.

Als die Serie 2011 endete, begann Cyrus, sich von ihrem braven Image zu lösen. Dieser Übergang verlief nicht ohne Aufsehen: Ihr Album Bangerz (2013) markierte den Beginn einer neuen Ära in ihrer Karriere. Mit Hits wie We Can’t Stop und Wrecking Ball präsentierte sie sich als selbstbewusste, erwachsene Künstlerin, die keine Angst vor Kontroversen hatte. Besonders der ikonische Videoclip zu Wrecking Ball, in dem sie nackt auf einer Abrissbirne schwingt, sorgte für weltweite Schlagzeilen. Für viele Fans war dies ein Zeichen dafür, dass Miley ihre Unabhängigkeit bewiesen hatte, doch Kritiker warfen ihr vor, sich unnötig zu sexualisieren.

Cyrus hat jedoch stets betont, dass ihre Provokationen bewusst gewählt sind. Sie sieht sich selbst als Künstlerin, die Grenzen austesten und Gespräche anstoßen möchte – sei es über Sexualität, Geschlechterrollen oder soziale Gerechtigkeit. Ihr Einsatz für LGBTQ+-Rechte und ihre offene Haltung zu Themen wie Cannabis-Legalisierung und mentaler Gesundheit haben sie zu einer Symbolfigur für junge Menschen gemacht, die sich selbst und ihre Identität hinterfragen.

Gleichzeitig wird Miley Cyrus oft als Sexsymbol wahrgenommen, ein Status, der aus ihrer provokanten Selbstdarstellung resultiert. Doch für Cyrus geht es nicht darum, den Erwartungen der Öffentlichkeit zu entsprechen, sondern darum, ihre eigene Sexualität und Weiblichkeit zu feiern. Dieser Ansatz hat sie zu einer feministischen Ikone für viele gemacht, während andere ihre Performances als zu übertrieben oder kalkuliert empfinden.

Miley Cyrus ist jedoch mehr als nur Provokation. Ihre Musikalität und ihre Fähigkeit, verschiedene Genres zu kombinieren, haben ihr Anerkennung in der Musikindustrie eingebracht. Von Country- und Rock-Elementen bis hin zu Pop und Hip-Hop – Cyrus experimentiert ständig und schafft es, sich immer wieder neu zu erfinden. Besonders ihre jüngeren Alben wie Plastic Hearts (2020) zeigen eine reifere, reflektiertere Seite der Künstlerin, die sich mit Themen wie Verlust, Liebe und Selbstakzeptanz auseinandersetzt.

Der Übergang von Miley Cyrus von Hannah Montana zum weltweiten Popstar war kein einfacher Weg, aber er zeigt ihre Fähigkeit, sich gegen alle Widerstände zu behaupten. Heute steht sie für Freiheit, Kreativität und den Mut, sich selbst treu zu bleiben, auch wenn dies bedeutet, die Erwartungen anderer zu enttäuschen. Miley Cyrus ist kein Kinderidol mehr – sie ist eine facettenreiche Künstlerin, die sich nicht in eine Schublade stecken lässt.