13. Februar 2025

Künstliche Befruchtung: Ein Weg zum Wunschkind

Die künstliche Befruchtung bietet Paaren, die auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen können, eine Möglichkeit, ihren Traum von der Elternschaft zu verwirklichen. Sie ist eine moderne medizinische Methode, die seit Jahrzehnten Millionen Familien geholfen hat. Doch der Weg zur künstlichen Befruchtung ist oft lang, emotional belastend und finanziell anspruchsvoll.

Künstliche Befruchtung umfasst verschiedene medizinische Verfahren, bei denen die Befruchtung von Eizellen nicht auf natürlichem Weg erfolgt, sondern durch medizinische Hilfe unterstützt wird. Zu den häufigsten Methoden zählen:

  1. In-vitro-Fertilisation (IVF): Die Eizelle wird außerhalb des Körpers im Labor mit Spermien befruchtet und anschließend in die Gebärmutter eingesetzt.
  2. Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI): Ein einzelnes Spermium wird direkt in eine Eizelle injiziert.
  3. Insemination: Die Spermien werden direkt in die Gebärmutter eingebracht.

Die Kosten für eine künstliche Befruchtung können erheblich variieren, abhängig von der Methode und der Anzahl der Behandlungszyklen.

  • Deutschland: Die Kosten für eine IVF oder ICSI liegen pro Zyklus zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen in der Regel 50 % der Kosten für bis zu drei Versuche, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind (z. B. Alter der Frau, Ehepaarstatus).
  • Österreich: Hier gibt es einen staatlichen IVF-Fonds, der 70 % der Behandlungskosten für bis zu vier Versuche übernimmt, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind.

Ein Behandlungszyklus dauert etwa vier bis sechs Wochen, einschließlich der Hormonstimulation, der Eizellentnahme und des Embryotransfers.

Die Erfolgschancen einer künstlichen Befruchtung hängen von mehreren Faktoren ab, insbesondere vom Alter der Frau und ihrer körperlichen Verfassung:

  • Bei Frauen unter 35 Jahren liegt die Erfolgsquote bei etwa 30–40 % pro Zyklus.
  • Ab 40 Jahren sinkt die Wahrscheinlichkeit auf unter 10 %.

Ein Risiko der künstlichen Befruchtung ist die höhere Wahrscheinlichkeit von Mehrlingsgeburten, insbesondere bei der Übertragung mehrerer Embryonen. Dies kann gesundheitliche Komplikationen für die Mutter und die Kinder mit sich bringen.

Option für gleichgeschlechtliche Paare

Für homosexuelle Paare stellt die künstliche Befruchtung oft die einzige Möglichkeit dar, biologische Kinder zu bekommen. In Deutschland ist der Zugang zu reproduktiven Techniken für lesbische Paare möglich, jedoch müssen sie die Kosten in der Regel selbst tragen. Für schwule Paare kommt oft eine Kombination aus Eizellspende und Leihmutterschaft infrage, wobei diese in Deutschland und Österreich rechtlich nicht erlaubt ist.

In Deutschland und Österreich sind künstliche Befruchtungen grundsätzlich legal, allerdings unterliegen sie strengen gesetzlichen Regelungen:

  • Deutschland: Nach dem Embryonenschutzgesetz ist die Eizellspende verboten, und die künstliche Befruchtung ist nur für heterosexuelle Paare und verheiratete Frauen mit einer festen Partnerschaft möglich.
  • Österreich: Hier ist die Eizellspende erlaubt, und lesbische Paare haben Zugang zur künstlichen Befruchtung. Für alleinstehende Frauen gibt es jedoch Einschränkungen.

Die künstliche Befruchtung ist ein medizinischer Fortschritt, der Paaren und Einzelpersonen Hoffnung schenkt. Dennoch bleibt sie eine körperliche und emotionale Herausforderung, die gut überlegt und begleitet werden sollte.