16. Januar 2025

Ian McKellen: Vom „Herrn der Ringe“ zu „X-Men“ – Eine Ikone der Schauspielkunst und der LGBT+-Bewegung

Ian McKellen ist zweifellos einer der bekanntesten und vielseitigsten Schauspieler der Gegenwart. Mit einer Karriere, die über sechs Jahrzehnten reicht, hat er sich nicht nur als herausragender Schauspieler in klassischen Theaterstücken und Filmen einen Namen gemacht, sondern auch als eine führende Figur in der LGBT+-Bewegung. McKellen ist nicht nur für seine unvergesslichen Darstellungen in Filmen wie Der Herr der Ringe, Der Hobbit und X-Men bekannt, sondern auch für sein öffentliches Coming-out und sein Engagement für die Rechte von LGBTQ+-Menschen. Doch wie hat dieser Mann, der in so unterschiedlichen Genres brillierte, seine Karriere geprägt? Ein Blick auf das Leben und Werk von Ian McKellen.

Ian McKellen wurde am 25. Mai 1939 in Burnley, Lancashire, England, geboren. Schon als Kind zeigte er ein starkes Interesse an Theater und Literatur. Nach seinem Studium an der University of Cambridge begann er seine Karriere im klassischen Theater, wo er bald in führenden britischen Theatern wie dem Royal Shakespeare Company in London Erfolge feierte. Er war bekannt für seine kraftvollen Darstellungen von Shakespeares Charakteren, darunter Richard III. und Macbeth, und wurde schnell zu einer festen Größe in der britischen Theaterwelt.

McKellen hatte bereits eine beeindruckende Karriere in Theater und Film hinter sich, als er 2001 die Rolle des Zauberers Gandalf in Peter Jacksons Der Herr der Ringe-Trilogie übernahm. Die Rolle des weisen und mächtigen Magiers brachte ihm weltweite Anerkennung und zahlreiche Auszeichnungen ein. McKellen brachte Gandalf eine Tiefe und Menschlichkeit, die ihn zu einem der denkwürdigsten Charaktere der Filmgeschichte machten. Die Herr der Ringe-Trilogie, die auf J.R.R. Tolkiens epischen Romanen basiert, wurde nicht nur ein weltweiter Erfolg, sondern auch ein Meilenstein in der Fantasy-Filmgeschichte.

McKellen wiederholte seine Rolle als Gandalf auch in Der Hobbit (2012-2014), Peter Jacksons Prequel-Trilogie. Obwohl die Filme bei vielen Fans gemischte Reaktionen hervorriefen, bleibt McKellen als Gandalf eine der konstanten Größen in der Tolkien-Filmwelt. Für viele ist seine Darstellung eine der Schlüsselfiguren, die die Magie der Filme ausmachten.

Neben seinen epischen Fantasy-Rollen ist McKellen auch in der Welt der Superheldenfilme eine Ikone. 2000 spielte er die Rolle des Magneto in X-Men, einem der ersten großen Blockbuster der neuen Superhelden-Ära. Magneto, der charismatische und komplexe Antagonist, war ein Mutant mit der Fähigkeit, Magnetfelder zu kontrollieren, und McKellen brachte ihm eine Tiefe und Moralität, die ihn von anderen Superhelden-Bösewichten abhob. Magneto kämpfte für die Rechte der Mutanten und wollte die Menschheit vor der Unterdrückung durch normale Menschen schützen – eine Figur, die sich oft mit Themen von Diskriminierung und Ausgrenzung auseinandersetzte.

McKellen spielte Magneto in mehreren Fortsetzungen der X-Men-Reihe und wurde mit jedem Film mehr zu einem der Favoriten der Fans. Seine Darstellung war von einer Mischung aus Intellekt, Charisma und Bedrohlichkeit geprägt, was Magneto zu einem der denkwürdigsten Charaktere im Marvel-Universum machte.

Im Laufe seiner Karriere hat Ian McKellen zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen erhalten. Neben seinen Nominierungen und Preisen für seine Rollen in Der Herr der Ringe und X-Men hat McKellen auch bei den prestigeträchtigsten Auszeichnungen der Filmindustrie Anerkennung gefunden. 2002 wurde er für seine Rolle in Der Herr der Ringe: Die Gefährten für den Academy Award (Oscar) nominiert und erhielt zahlreiche andere Preise, darunter den Golden Globe und BAFTA.

Im Theaterbereich wurde McKellen ebenfalls vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit Tony Awards und Olivier Awards, was seinen Status als einer der größten britischen Schauspieler unterstreicht.

Abgesehen von seiner Schauspielkarriere ist Ian McKellen auch ein wichtiger Aktivist für die Rechte von LGBTQ+-Menschen. 1988, als McKellen in den britischen Medien stark vertreten war, entschloss er sich, sich öffentlich zu seiner Homosexualität zu bekennen. In einem Interview mit der britischen Zeitung The Daily Mail erklärte McKellen seine Orientierung und sprach darüber, wie wichtig es für ihn war, gegen die gesellschaftlichen Vorurteile und Diskriminierung von LGBTQ+-Personen zu kämpfen.

McKellen hat seine Bekanntheit nie nur für seine Schauspielerei genutzt, sondern sich auch unermüdlich für die Rechte von LGBTQ+-Menschen eingesetzt. Er gründete die Organisation Stonewall, die sich für die Rechte von Schwulen und Lesben in Großbritannien einsetzt, und ist nach wie vor ein prominenter Verfechter der Gleichstellung und Akzeptanz.

Sein Coming-out und sein fortwährendes Engagement haben McKellen zu einer der führenden Figuren der modernen LGBT+-Bewegung gemacht. In zahlreichen öffentlichen Auftritten und Interviews spricht er immer wieder über die Bedeutung von Toleranz, Akzeptanz und Respekt für alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung.