Gus Kenworthy: Von der Skipiste zum Vorbild für Vielfalt und Akzeptanz
Gus Kenworthy ist weit mehr als ein talentierter Freestyle-Skifahrer. Der US-amerikanisch-britische Athlet hat sich nicht nur durch sportliche Erfolge einen Namen gemacht, sondern auch als eine der sichtbarsten LGBTQ+-Persönlichkeiten im Sport. Mit seinem Coming-out schrieb er Geschichte und inspirierte Millionen weltweit. Darüber hinaus hat er sich als Schauspieler und Aktivist etabliert.
Gus Kenworthy wurde am 1. Oktober 1991 in Chelmsford, England, geboren, zog aber als Kleinkind mit seiner Familie nach Telluride, Colorado. Die verschneiten Berge Colorados boten die perfekte Kulisse, um Kenworthys Leidenschaft für Wintersport zu entfalten. Bereits in jungen Jahren begann er mit dem Skifahren und zeigte außergewöhnliches Talent im Freestyle-Skiing, einer Disziplin, die technische Präzision und kreativen Ausdruck miteinander verbindet.
Kenworthy wurde schnell zu einer festen Größe im Freestyle-Skiing. Einige seiner größten Erfolge:
- Olympia 2014 (Sotschi): Er gewann die Silbermedaille im Slopestyle-Wettbewerb und machte erstmals international auf sich aufmerksam. Dabei erregte er auch Aufmerksamkeit durch die Rettung mehrerer Straßenhunde aus Russland, eine Geste, die ihm weltweite Sympathie einbrachte.
- X Games: Kenworthy konnte in verschiedenen Jahren mehrere Medaillen bei den renommierten X Games gewinnen, darunter Gold in der Disziplin Slopestyle.
- Weltmeisterschaften: Er dominierte die Freestyle-Ski-Weltcups und bewies konstant sein Können auf höchstem Niveau.
Kenworthy zeichnete sich nicht nur durch sportliche Leistungen aus, sondern auch durch seinen kreativen Stil und seine Persönlichkeit, die ihn bei Fans und Kollegen beliebt machte.
Im Jahr 2015 outete sich Gus Kenworthy als homosexuell in einem Interview mit dem ESPN Magazine. Mit diesem Schritt wurde er einer der ersten Wintersportler, die ihre Sexualität offen lebten, und ebnete damit den Weg für andere LGBTQ+-Athleten.
Das Coming-out war für Kenworthy ein persönlicher Meilenstein. Er sprach offen über die Herausforderungen, die er während seiner Karriere und Jugend erlebt hatte, darunter die Angst vor Ablehnung und die Schwierigkeiten, sich in einer hypermaskulinen Sportkultur zurechtzufinden. Sein Coming-out wurde in der Sportwelt gefeiert und von LGBTQ+-Organisationen weltweit unterstützt.
Kenworthys Mut machte ihn zu einem Vorbild für junge Menschen, die mit ihrer Identität kämpfen, und verschaffte ihm eine Plattform, um sich für Gleichberechtigung und Akzeptanz einzusetzen.
Nach seinem Coming-out sprach Gus Kenworthy offen über sein Liebesleben. Er war mehrere Jahre mit dem Schauspieler und Produzenten Matthew Wilkas zusammen. Die beiden waren ein prominentes Paar in der LGBTQ+-Community und setzten sich gemeinsam für soziale Themen ein.
Kenworthy ist heute laut JustJared mit dem Software-Unternehmer Tyler Greenliiert.
Neben seiner sportlichen Karriere und seinem Aktivismus hat Gus Kenworthy auch in der Unterhaltungswelt Fuß gefasst. Zu seinen bemerkenswerten Auftritten zählen:
- „American Horror Story: 1984“ (2019): Kenworthy gab sein Schauspieldebüt in der neunten Staffel der erfolgreichen Serie, in der er den Charakter Chet Clancy spielte. Die Rolle zeigte eine neue Seite von Kenworthy und öffnete ihm die Tür zu weiteren Schauspielmöglichkeiten.
- Moderationen und Gastauftritte: Er war in verschiedenen Shows wie The Ellen DeGeneres Show und RuPaul’s Drag Race zu sehen und ist ein gefragter Gast für LGBTQ+-Themen und Sport.
Kenworthy nutzt seine Plattform, um sich für Gleichberechtigung, psychische Gesundheit und Tierschutz einzusetzen. Seine Rettung von Hunden während der Olympischen Spiele 2014 war ein Weckruf für die Missstände in der Tierpflege, und er engagiert sich weiterhin in ähnlichen Projekten.
Als einer der wenigen offen homosexuellen Sportler hat Gus Kenworthy die Welt des Sports verändert. Sein Engagement und seine Ehrlichkeit haben dazu beigetragen, Barrieren zu durchbrechen und die Akzeptanz in einer oft konservativen Branche zu fördern.
Kenworthy bleibt eine Ikone, die beweist, dass Erfolg, Authentizität und Mut Hand in Hand gehen können. Ob auf der Piste, auf der Leinwand oder im Einsatz für soziale Gerechtigkeit – Gus Kenworthy inspiriert und zeigt, dass wahre Stärke darin liegt, man selbst zu sein.