17. Juni 2025

Freitag, der 13. – Unglückstag oder Aberglaube mit Überraschungen?

Kaum ein Datum ist so mit Aberglauben behaftet wie der Freitag, der 13.. Für manche ein Tag voller Vorsicht und schlechten Vorahnungen, für andere einfach ein gewöhnlicher Freitag – oder sogar ein Glückstag. Doch woher stammt der Ruf dieses Datums als Unglücksbringer, warum gerade die Zahl 13, und was hat der Freitag damit zu tun?

Die Zahl 13 gilt in vielen westlichen Kulturen traditionell als Unglückszahl. Schon im antiken Griechenland und später im christlich geprägten Europa wurde sie oft als „unvollständig“ empfunden – sie folgt auf die symbolisch „göttliche“ 12: zwölf Monate, zwölf Tierkreiszeichen, zwölf Apostel. Die 13 brach dieses System und stand für Chaos oder Regelbruch.

Ein berühmtes Beispiel ist das letzte Abendmahl: Mit Jesus waren 13 Personen anwesend, der 13. war Judas, der ihn später verriet. Auch in der nordischen Mythologie brachte der 13. Gast beim Göttermahl – der Gott Loki – den Tod in die Welt.

Allerdings ist diese Deutung nicht universell: In anderen Kulturen wie beispielsweise in China oder Italien gilt die 13 nicht als negativ – im Gegenteil, mancherorts wird sie sogar als Glückszahl gefeiert.

Auch der Freitag hatte lange keinen guten Ruf – unabhängig von der Zahl 13. Im Christentum gilt er als der Tag, an dem Jesus gekreuzigt wurde. In alten Seefahrerkulturen wurde das Auslaufen an einem Freitag gemieden, da man Schiffbrüche fürchtete.

Wenn sich also zwei als unheilvoll empfundene Komponenten – die 13 und der Freitag – verbinden, entsteht der mythenumwobene „Freitag, der 13.“. Eine Doppelbelastung für den Aberglauben sozusagen.

Der Glaube an den „Unglückstag“ Freitag, den 13., ist jedoch relativ jung. Erst im 20. Jahrhundert verfestigte sich diese Vorstellung, vermutlich durch populäre Romane und Medienberichte. Ein prägendes Beispiel ist der Roman „Friday, the Thirteenth“ (1907) von Thomas W. Lawson, in dem ein Börsencrash auf dieses Datum fällt – fiktiv, aber wirkungsvoll.

Auch Hollywood griff den Mythos auf: Die „Freitag, der 13.“-Horrorfilmreihe trug wesentlich zur Verbreitung des Gruselimages bei.

Interessanterweise zeigen statistische Untersuchungen keinen Hinweis darauf, dass an Freitagen mit der Zahl 13 häufiger Unfälle, Katastrophen oder Pechfälle passieren, als an anderen Tagen. Im Gegenteil: Manche Versicherungen berichten sogar von weniger Schadensfällen – vielleicht, weil viele Menschen an diesem Tag vorsichtiger sind.

Es gibt auch Gegenbewegungen zum Unglücks-Image. In esoterischen oder spirituellen Kreisen gilt die 13 als Zahl der Wandlung, des Weiblichen, der Intuition. Sie steht für den Übergang, für zyklische Prozesse und neue Wege. Manche sehen in ihr sogar eine geheime Kraftzahl, die zu Unrecht in Verruf geraten ist.

In der Mathematik ist sie eine Primzahl – unverwechselbar, nicht teilbar – was ihr in bestimmten Kontexten sogar etwas Erhabenes verleiht.

Freitag, der 13., bleibt ein Tag voller Projektionen: Für die einen ein Symbol für Pech, für andere ein ganz normaler Wochentag – oder sogar ein magischer Moment der Selbsterkenntnis. Ob man sich von Aberglauben leiten lässt oder nicht, ist eine Frage der persönlichen Haltung. Was sicher ist: Die Geschichten und Bedeutungen rund um dieses Datum sagen oft mehr über unsere Kultur aus als über das Datum selbst.