Eurovision Song Contest – Geschichte, Erfolge, Regeln, Rekorde und Bedeutung
Der Eurovision Song Contest (ESC) ist einer der ältesten und bedeutendsten Musikwettbewerbe der Welt. Er wurde 1956 in der Schweiz ins Leben gerufen und vereint seither jährlich Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa – und darüber hinaus – auf einer Bühne. Ziel war es, ein vereintes Europa musikalisch sichtbar zu machen, und über die Jahrzehnte entwickelte sich daraus ein gigantisches Medienereignis, das Millionen begeistert. Anfänglich mit nur sieben Ländern gestartet, nehmen heute regelmäßig über 35 Nationen teil, darunter auch Länder außerhalb Europas wie Australien oder Israel.
Der Wettbewerb ist ein Projekt der European Broadcasting Union (EBU), einem Zusammenschluss öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten. Jeder teilnehmende Sender darf einen musikalischen Beitrag stellen. Die Songs dürfen maximal drei Minuten lang sein, müssen live gesungen werden, und seit 1999 ist die Wahl der Sprache frei – wobei seitdem fast ausschließlich auf Englisch gesungen wird. Dennoch werden immer wieder auch Beiträge in Landessprachen oder in mehreren Sprachen eingereicht, was dem Wettbewerb kulturelle Tiefe und Vielfalt verleiht.
Ziel ist nicht nur der Sieg, sondern vor allem Sichtbarkeit: Der ESC war für viele Karrieren ein Sprungbrett. ABBA wurden 1974 mit „Waterloo“ weltberühmt, Céline Dion gewann 1988 für die Schweiz, Loreen konnte für Schweden 2012 und erneut 2023 gewinnen. Mit jeweils sieben Siegen teilen sich Irland und Schweden den ersten Platz der erfolgreichsten Nationen. Dahinter folgen Frankreich, Luxemburg, die Niederlande und das Vereinigte Königreich mit jeweils fünf Erfolgen.
Auch wenn es keine offizielle Geldprämie für den Sieg gibt, ist der Gewinn von enormem Wert. Neben Ruhm und Medienpräsenz führt ein Sieg oft zu Plattenverträgen, internationalen Tourneen und langjährigem Erfolg. Für das Gastgeberland bedeutet der ESC hohe Investitionen, aber auch große wirtschaftliche Chancen: Die Kosten für eine Austragung liegen bei 10 bis 20 Millionen Euro, die EBU unterstützt mit rund 6 Millionen. Die Zuschauerzahlen liegen weltweit bei rund 160 Millionen.
Der ESC steht dabei nicht nur für musikalischen Wettbewerb, sondern auch für Vielfalt, Toleranz und kreative Freiheit. Immer wieder thematisieren Beiträge gesellschaftliche, politische oder emotionale Inhalte – mal subtil, mal provokant, oft bewegend.
2025 gewann Österreich mit dem Sänger JJ und dem Lied „Wasted Love“. Es war der dritte Sieg für das Land nach 1966 und 2014 – ein Zeichen dafür, dass beim ESC sowohl Innovation als auch Emotion gefragt sind.