Floating – Entspannung in der Schwerelosigkeit
Floating, auch bekannt als „Schweben im Salzwasser“, ist eine moderne Methode zur Tiefenentspannung, bei der man in einem speziellen Becken oder Tank in körperwarmem, stark salzhaltigem Wasser treibt. Durch den hohen Salzgehalt – meist mit Magnesiumsulfat (Bittersalz) angereichert – wird der Körper an der Wasseroberfläche gehalten, ähnlich wie im Toten Meer. Dabei werden äußere Reize wie Licht, Geräusche und Temperaturreize weitgehend ausgeblendet.
Die Wurzeln des Floatings reichen bis in die 1950er Jahre zurück. Erfunden wurde es vom amerikanischen Neurowissenschaftler Dr. John C. Lilly. Ursprünglich diente das sogenannte Isolationstank-Experiment der Erforschung des menschlichen Bewusstseins und der Wirkung sensorischer Deprivation. Lilly wollte herausfinden, was mit dem Gehirn passiert, wenn es völlig von äußeren Reizen abgeschnitten wird. Aus diesen wissenschaftlichen Studien entwickelte sich über die Jahre eine anerkannte Methode zur Entspannung und Regeneration.
Floating wird heute sowohl im Wellnessbereich als auch in der Medizin und Psychotherapie eingesetzt. Es dient zur Stressbewältigung, hilft bei Schlafstörungen, lindert Muskelverspannungen und kann chronische Schmerzen reduzieren. Viele Nutzer berichten von einem Gefühl tiefer Ruhe, geistiger Klarheit und einer Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit. Durch die nahezu vollständige Reizfreiheit kann der Körper in einen Zustand tiefer Entspannung eintauchen – vergleichbar mit der Meditation oder dem Zustand kurz vor dem Einschlafen.
Auch psychisch zeigt sich eine Wirkung: Floating kann helfen, Ängste abzubauen, depressive Verstimmungen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Besonders Menschen mit einem stressigen Alltag empfinden die Sitzung oft als kleine „Auszeit vom Leben“.
Die Gefühle während einer Float-Session sind individuell, werden jedoch häufig als schwerelos, geborgen und friedlich beschrieben. Manche Menschen erleben kreative Geistesblitze oder intensive Tagträume, andere schlafen einfach ein. Der Zustand ähnelt einer meditativen Trance, in der das Zeitgefühl verloren geht. Viele berichten, dass sie sich „wie neu geboren“ fühlen oder das Gefühl haben, mit sich selbst in tieferen Kontakt zu treten.
Eine Float-Session dauert in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten. Viele Anbieter bieten auch kürzere Einheiten (z. B. 30 Minuten) oder Kombinationen mit Massagen oder Aromatherapie an. Die Preise variieren je nach Region und Ausstattung des Studios. Im Durchschnitt liegen die Kosten bei etwa 50 bis 80 Euro pro Stunde. In größeren Städten oder spezialisierten Wellnesszentren können die Preise auch höher ausfallen. Manche Studios bieten auch Abonnements oder Mehrfachkarten mit Vergünstigungen an.
Floating ist eine moderne Form der Tiefenentspannung mit faszinierender Herkunft und vielseitigem Nutzen – sowohl für Körper als auch Geist. Es lädt dazu ein, sich selbst neu zu begegnen – schwerelos, ruhig und vollkommen im Hier und Jetzt.