Greg Berlanti – Kreativer Kopf hinter Hollywoods queeren Geschichten
Greg Berlanti, geboren am 24. Mai 1972 in Suffern, New York, ist einer der einflussreichsten Drehbuchautoren, Produzenten und Regisseure im heutigen US-amerikanischen Fernsehen. Bekannt als Schöpfer zahlreicher Erfolgsserien und als Pionier queerer Repräsentation auf dem Bildschirm, hat Berlanti Hollywood nicht nur mit Hits, sondern auch mit Haltung geprägt.
Berlantis Karriere begann Mitte der 1990er Jahre, als er als Autor für die beliebte Familienserie Dawson’s Creek arbeitete. Dort machte er sich schnell einen Namen, nicht zuletzt, weil er als einer der ersten offen homosexuellen Autoren im amerikanischen Network-TV aktiv war. Besonders bemerkenswert war seine Mitwirkung an der Entwicklung einer der ersten queeren Liebesgeschichten im Jugendfernsehen – ein Meilenstein für die Repräsentation schwuler Teenager im Mainstream-TV.
Seine eigene Serie Everwood (2002–2006) festigte seinen Ruf als Geschichtenerzähler mit Feingefühl für zwischenmenschliche Beziehungen. Schon früh war seine Handschrift geprägt von emotionaler Tiefe, komplexen Charakteren und einer besonderen Sensibilität für queere Themen – auch wenn diese zunächst im Hintergrund blieben.
In den 2010er Jahren entwickelte sich Berlanti zum Mastermind hinter dem sogenannten „Arrowverse“ – einem Serienuniversum basierend auf DC Comics. Serien wie Arrow, The Flash, Supergirl, Legends of Tomorrow und später Batwoman machten ihn zum produktivsten Serienmacher Hollywoods. Allein im Jahr 2019 war Berlanti an über 15 gleichzeitig laufenden Serien beteiligt – ein Rekord in der Fernsehgeschichte.
Neben Superhelden brachte Berlanti auch queere Figuren auf die Bildschirme, wo sie vorher selten oder klischeehaft dargestellt wurden. Supergirl zeigte eine prominente lesbische Coming-out-Storyline, Batwoman stellte mit einer lesbischen Superheldin im Zentrum eine Revolution für das Genre dar.
2018 feierte Berlanti mit dem Film Love, Simon einen beachtlichen Kinoerfolg. Als erster Teenie-Romanzen-Film eines großen Hollywood-Studios mit schwulem Protagonisten wurde Love, Simon nicht nur ein Kassenschlager, sondern ein kulturelles Statement. Berlanti führte Regie und brachte mit Einfühlungsvermögen und Leichtigkeit eine Geschichte ins Kino, die viele queere Zuschauer*innen zum ersten Mal wirklich repräsentiert sahen.
Greg Berlanti outete sich früh in seiner Karriere und sprach stets offen über seine Erfahrungen als schwuler Mann in der Unterhaltungsindustrie. Seine Authentizität und sein Engagement für queere Sichtbarkeit sind Teil seiner kreativen Mission.
Seit 2013 ist Berlanti mit Robbie Rogers, einem ehemaligen Fußballprofi und einem der ersten offen schwulen Spieler in der Geschichte des Profifußballs, liiert. Das Paar heiratete 2017 und hat gemeinsam zwei Kinder. Ihr offenes und stolzes Familienleben ist für viele ein Vorbild, das zeigt, wie Sichtbarkeit und Normalität Hand in Hand gehen können.
Greg Berlanti bleibt eine treibende Kraft in Hollywood – nicht nur wegen seiner beeindruckenden Arbeit, sondern auch wegen seines Muts, sich selbst treu zu bleiben und anderen eine Stimme zu geben.